3 überflüssige Arbeiten beim Gemüseanbau

Gemüse anbauen Anfänger

Manchmal scheint es so, dass man sich nicht nur als Anfänger*in beim Gemüseanbau Arbeit macht, die bei näherer Betrachtung unnötig ist. Damit das nicht passiert, verrate ich euch drei Arbeiten, die ihr euch sparen könnt.

# Überflüssige Arbeit 1) Wenn es ums anbauen von Gemüse geht

Als Anfängerin beim Gemüseanbau habe ich Sachen gemacht, die sich später als grundlegend falsch herausgestellt haben. Später, als ich in Gartenbüchern und im Internet gestöbert hatte.

Dort heißt es, Gemüse müsse man nach dem Keimen vereinzeln, weil es sonst zu eng stehen würde und nicht richtig wachsen könne. Gut, dass ich von dieser Theorie als Anfängerin noch nichts gehört und gelesen hatte.

Denn dadurch habe ich Erfahrungen gemacht, die zwar der Theorie widersprechen, den Gemüseanbau jedoch deutlich vereinfachen. Das gilt vor allem für Rote Bete und Blattmangold.

Aus Samen von Roter Bete und Mangold wachsen normalerweise mehrere Pflanzen, weil sie sogenannte Samenknäuel bilden, in denen mehrere Samen sitzen.

Das wusste ich als Anfängerin noch nicht und habe mich gewundert, dass aus einem Samenloch mehrere Pflänzchen herausgewachsen sind.

Hatte ich aus Versehen mehrere dieser großen Samen in ein Loch gelegt? Das ist bei der Größe der Mangold- und Rote-Bete-Samen schier unmöglich. Wie ging es dann weiter? Hier sind die Ergebnisse.

·       Gemüse nicht vereinzeln: Rote Bete

Aus Unwissenheit habe ich nach dem Keimen die Roten Bete nicht vereinzelt! Später „wusste“ ich, dass das falsch gewesen sein soll. Ich war völlig erschrocken – aber auch verwundert!

Denn ich fragte mich, weshalb trotz meines fundamentalen Fehlers Rote Bete (unter anderem die Sorte „Ägyptische Plattrunde“, die wirklich breite Knollen bildet) trotzdem erstaunlich gut gewachsen sind?

War das nur Anfängerglück? Oder wäre die Ernte noch besser ausgefallen, wenn ich die Lehrmeinung umgesetzt hätte?

Rote Bete und Blattmangold also im Folgejahr vorschriftsmäßig in mühevoller Kleinarbeit vereinzelt. Und Überraschung!

Der Ertrag war trotzdem nicht höher. Der Anbau von Roten Beten hat bloß mehr Arbeit gemacht und mehr Zeit in Anspruch genommen. Also wieder in den „Nicht-tun“-Modus zurückgekehrt.

Das Vereinzeln von Roten Beten ist definitiv eine Arbeit, die ihr euch sparen könnt. Mit der so gewonnenen Zeit könnt ihr dann andere Gemüsepflanzen wie Knollensellerie oder Salat auseinander pflanzen.

·       Gemüse nicht vereinzeln: Blattmangold

Das gleiche wie bei den Roten Beten gilt auch für Blattmangold (Stielmangold weiß ich nicht, bauen wir nicht an). Nun könnte man sagen, dass Blattmangold groß wird, eine große, dicke Wurzel bildet und deshalb viel Platz braucht.

Dachte ich auch. Aber auch da sah das Ergebnis so aus: Blattmangold erobert sich den Platz, den er braucht. Dann wächst er eben ein wenig zur Seite – und er wächst und wächst und wächst.

# Überflüssige Arbeit 2) Wenn es um Saat- und Pflanzabstände beim Gemüseanbau geht

Noch ein „Ich-mache-es-mir-einfach-Tipp“. Manche Garten-Anfänger*innen fühlen sich beim Anbau von Gemüse sicherer, wenn sie auf den Zentimeter genau gesagt bekommen, wie weit die Gemüsesamen voneinander entfernt gesät oder die Setzlinge gepflanzt werden sollen.

Deshalb ist es gut, dass auf den Samenpäckchen Angaben zu Reihen- und Pflanzabständen stehen. Ich gebe zu, als Anfängerin habe ich mich auch daran orientiert. Mit zunehmender Erfahrung bin ich schludriger geworden.

Denn notwendig sind die maßgeschneiderten Reihen- und Pflanzabstände im Hobbygartenbereich nicht, wenn man eine Vorstellung davon hat, wie groß das Gemüse am Ende sein wird.

Wie kommt ihr an die Größe des Gemüses ran? Entweder durch Gartenbücher lesen, Anbauerfahrung oder weil ihr das Gemüse schon mal gekauft habt und aufgrund dessen wisst, wie groß Salatköpfe, Fenchelknollen oder Pastinaken werden können.

Jetzt legt ihr los. Doch wer hat im Garten immer ein Maßband oder einen Zollstock dabei? Ich nicht. Aber was anderes habe ich immer dabei: meine Hände! Deshalb nehme ich Handspannen als Maß.

Bei größeren Gemüsepflanzen wie zum Beispiel dem Zuckerhut nehme ich als Abstand zwei große Handspannen, bei anderen eine bis zwei kleine.

Ihr braucht eure Handspanne deshalb nicht zu messen. Es geht ja nicht so genau. Außerdem könnt ihr nach Belieben auch ein anderes Maß nehmen. Wir wäre es mit der Spanne zwischen Daumen und Zeigefinger?

Und um das Ganze noch weiter zu vereinfachen, setze ich dem noch ein glitzerndes Krönchen auf: Bei Gemüsepflanzen wie Rettich, Karotten, Kohlrabi oder Radieschen arbeite ich mit Augenmaß.

Es geht schließlich nicht um jeden einzelnen Zentimeter oder gar Millimeter. Das ist doch eine super entspannende Methode, oder?

# Überflüssige Arbeit 3) Wenn es um Anzuchttöpfchen geht

Zwischenzeitlich ziehe ich die meisten Gemüse vor, angefangen von Tomaten und Paprika über Stangenbohnen, Gurken und Kohlrabi bis hin zu Zuckerhut, Wintersalaten, Chinakohl, Knollen- und Stangensellerie.

Fürs Vorziehen verwende ich kleine oder auch größere Töpfchen. Die vorgezogene Pflanze kommt aus dem Topf in das Hochbeet. Dann wird der Topf kurz ausgeklopft und wartet gestapelt auf einen neuen Einsatz. Diese Töpfe wasche ich während der Gemüseanbau-Saison nicht.

Bevor ich die Töpfchen für den Winter zum Einlagern und damit ins Haus hole, wasche ich sie. Jedoch nicht, damit sich die neuen Aussaaten das nächste Mal nicht mit Mehltau oder anderen gefürchteten Dingen im Gemüseanbau infizieren.

Nein. Der Grund ist viel einfacher! Damit sich im Haus und Wohnzimmer nicht überall Erde verteilt. Denn ohne Waschen bleibt immer irgendetwas am Pflanztopf hängen und fällt runter.

Zusammenfassung

Das sind die überflüssigen Arbeiten beim Anbau von Gemüse:

  • Rote Bete und Blattmangold vereinzeln
  • Saat- und Pflanzabstände auf den Millimeter genau einhalten
  • Anzuchttöpfchen waschen.
Gemüse anbauen Blog mit Tagetes

Meine Erkenntnisse mit überflüssigen Arbeiten im Gemüsegarten

Im Gemüsegarten fällt so viel „Arbeit“ an, dass man auf die eine oder andere durchaus verzichten kann (nicht nur als Anfänger*in). Meiner Erfahrung nach klappt der Anbau von Gemüse trotzdem gut, auch wenn man den oben genannten Arbeiten nur sparsam nachgeht.

Sollte es deshalb im Garten absolut nichts mehr zu tun geben, könnt ihr immer noch zwischen den Gemüsebeeten oder Hochbeeten umherstreifen und dem Gemüse beim Wachsen zuschauen oder darüber nachdenken, welches leckere Gemüse ihr demnächst anbaut.

Oder vielleicht wollt ihr euch von Ideen für den Naturgarten inspirieren lassen und den Garten zu einem Naturparadies umbauen? Es gibt soooo viele Möglichkeiten, um die durch „Nicht-Tun“ gewonnene Zeit auszufüllen!

Viel Freude in Garten und Natur

Sonja Berndl


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