Ungefähr zwei Schubkarren Kompost.
Soviel bleibt nach vier Wochen von einem kompostierten Menschen übrig.
Das habe nicht ich ausprobiert, sondern eine Bestatterin in den USA – mit wissenschaftlicher Begleitung.
Allerdings wollen wir uns hier mit dem Anlegen von Kompost aus Menschen sondern aus Küchen- und Gartenabfällen befassen. Dazu schauen wir uns einzelne Punkte in einer Artikelserie genauer an.
In diesem ersten Beitrag gehen wir den Fragen nach, ob man einen Kompostbehälter braucht, wo der richtige Standort für den Kompost ist und wann die die richtige Jahreszeit ist, in der man Kompost anlegen kann? Natürlich ist alles nur mein Erfahrungsschatz und erhebt keinen professionellen Anspruch.
Braucht man einen Kompostbehälter?
Schaut man sich im Bau- oder Gartenmarkt um, könnte man meinen, ohne Kompostbehälter geht gar nichts. Da gibt es Behälter aus Holz, Plastik, Metall und scheinbar ganz ausgefuchste Systeme wie den Schnellkomposter.
Wir haben zwar einen Kompostbehälter aus Metall, aber nur aus einem ganz bestimmten Grund: Mit dem Kompostbehälter fällt der Komposthaufen nicht so auseinander.
Das ist bei uns ein wichtiger Aspekt, weil wir nicht so viel Platz haben, als dass sich der Komposthaufen breit machen dürfte*. Hätten wir mehr Platz, kämen wir ohne entsprechenden Behälter aus.
Wir würden die Gartenabfälle einfach am einen Ende anhäufen und am anderen Ende fertigen Kompost wegschaufeln. Denn um guten Kompost herzustellen, braucht man keinen speziellen Behälter.
(*Nicht weitersagen: Wir hätten mehr Platz für den Komposthaufen, wenn wir in unserem Naturgarten wilde Ecken opfern würden.)
Der Standort vom Kompost
Zum richtigen Standort vom Komposthaufen habe ich zwischenzeitlich viel gelesen. Angeblich soll er halbschattig bis schattig stehen.
Ich bin froh, dass ich das alles erst gelesen habe, als wir unseren Komposthaufen schon angelegt hatten. Denn sonst hätten wir nicht alles falsch machen können.
Unser Komposthaufen befindet sich schon immer im sonnigen Nordwesten des Gartens. Dabei war von Anfang an ein einziger Punkt für den Standort ausschlaggebend: Aus Sicht von Feng Shui ist der Nordwesten der Bereich der „Hilfreichen Freunde“. Und hilfreiche Freunde findet man im Komposthaufen genügend.
Die Frage, ob der Standort schattig ist, haben wir uns nie gestellt. In den ersten Jahren nach unserem Einzug sind an diesem Standort sogar weder Sträucher noch Bäume gewachsen.
Dadurch war der Komposthaufen ab Vormittag bis zum Sonnenuntergang der prallen Sonne ausgesetzt. War das ein Problem? Nein.
Zwischenzeitlich beschatten ihn Bäume und Sträucher ein paar Stunden am Tag, aber im Sommer bekommt er trotzdem ab Mittag bis fast in den Abend hinein viel Sonne ab. Das ist immer noch kein Problem.
Müsste es nicht sogar gut wein, wenn der Komposthaufen sehr heiß werden würde, er über 60 Grad erreichen würde, weil dann Unkräuter absterben würden? Dann müsste ein vollsonniger Platz doch richtig gut sein?
Mir sind die Empfehlungen zum richtigen Standort egal. Unser Komposthaufen bleibt da, wo er schon immer ist.
In welcher Jahreszeit Kompost anlegen?
Die Fragen nach dem Kompostbehälter und Standort sind geklärt. Nun stellt sich die Frage, wann es überhaupt sinnvoll ist, mit dem Kompostieren anzufangen?
In unseren ersten Gartenjahren haben wir im Winter bei sehr viel Schnee unsere organischen Küchenabfälle in die Biotonne geworfen. Mir war nicht wohl dabei, wertvolle Abfälle außerhalb unseres Gartens zu entsorgen.
Zwischenzeitlich kann gar nicht so viel Schnee liegen, als dass wir uns nicht bis in die nordwestlichste Ecke unseres Gartens durchkämpfen würden. Das bedeutet, dass wir unsere organischen Abfälle das ganze Jahr auf den Komposthaufen werfen.
Aber werden die Küchenabfälle im Winter überhaupt zersetzt? Diese Frage habe ich mir in den ersten Jahren gestellt. Aus Erfahrung weiß ich inzwischen, dass alle Küchenabfälle irgendwann verrotten. Zu welcher Jahreszeit sie sich zersetzen, ist für mich nachrangig.
Also kann es nicht so verkehrt sein, das ganze Jahr hindurch Küchen- und Gartenabfälle zu kompostieren. Mein Fazit: Ihr könnt zu jeder Jahreszeit Kompost anlegen, im Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Immer dann, wenn ihr organische Abfälle habt.
Meine Erkenntnisse mit dem Kompost anlegen
Um Kompost anzulegen muss man sich nicht in Unkosten stürzen. Man braucht nichts als Platz im Garten. Meiner Erfahrung nach ist die Wahl des Standortes untergeordnet, egal ob er schattig oder sonnig liegt. Der Kompost wird immer was. Und die beste Jahreszeit ist immer gerade jetzt.
Viel Freude in Garten und Natur
Sonja
PS: Der Fachbegriff für die anfangs genannte Bestattungsmethode lautet „natürliche organische Reduktion“.
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Hallo Sonja,
ein Kompost ist sooo wichtig!
Und deiner ist sogar plastikfrei.
VG
Elke
Hallo Elke,
plastikfreier Kompost ist mein Ziel.
Allerdings finde ich immer wieder Plastikfetzelchen drin. Habe echt keine Ahnung, woher die kommen, wenn nicht gerade ein Sturm ganze Plastikplanen von irgendwoher übers Land herangeweht hat. Woher Obstmesser und Gurkenschäler kommen weiß ich schon.
Herzliche Grüße
Sonja