Wer Kartoffeln anbaut, nimmt dafür Saatkartoffeln, Bio-Kartoffeln aus der Küche oder solche aus dem eigenen Garten her. Diese kann man als ganze Knolle stecken oder sie äugeln und dann pflanzen.
Was das Äugeln ist, wie das geht und was man mit der geäugelten Kartoffel weiterverfährt, lest ihr im folgenden Artikel.
Was ist Kartoffeln äugeln und wie geht das?
Beim Äugeln wird die Kartoffel in Einzelteile zerschnitten. Wenn ihr austreibende Knollen anschaut, werdet ihr sehen, dass sie an mehreren Stellen austreiben. Jeder dieser Austriebe ist ein „Auge“, das man ausschneiden, also „äugeln“ kann.
Diese Abschnitte sind wie Pflanzkartoffeln zu behandeln. Aus jedem gepflanzten Teilstück wächst eine eigene Pflanze. Und so macht ihr aus einer einzigen Knolle mehrere Erdäpfel-Pflanzen.
Soll man die Knollen vor dem Pflanzen äugeln?
Man kann äugeln, muss aber nicht. Ich habe es bei meinen ersten Kartoffelanbauten einfach mal versucht. Das mache ich zwischenzeitlich nicht mehr, weil ich keinen Unterschied zu den Pflanzen festgestellt habe, die ich als ganze Knolle pflanze.
Ist für mich nur ein zusätzlicher Arbeitsschritt, der mir den Gemüseanbau nicht erleichtert. Und mein Ding ist, den Gemüseanbau möglichst einfach zu halten.
Wenn ich allerdings nur mehr eine einzige besonders wohlschmeckende Kartoffelknolle habe und mehr von genau dieser Sorte anbauen will, dann ist äugeln sinnvoll. Weil – wie oben gesagt – dann aus wenig viel wird.
Beim allersten Mal hatte ich mit dem Äugeln Bedenken. Es könnte ja sein, dass die kleinen Stücke wegen der Schnittflächen faulen. Oder dass die Kartoffelschnitze wegen der Verletzung Duftstoffe aussenden, die Wühlmäuse anlocken.
Wolf-Dieter Storl schreibt in einem seiner Bücher*, dass Asche vom Holzofen die Schnittwunden schützen würde. Das habe ich ausprobiert und es hat funktioniert!
Ich weiß allerdings nicht, ob die Schnittwunden ohne Asche ebenfalls gesund geblieben wären. Weil ich es nie ohne Holzasche ausprobiert habe.
Wenn ich Kartoffeln pflanze, dann wälze ich sie immer in Asche. Egal, ob ich die Knolle als Ganzes oder in Teile zerschnitten stecke. Das hat was mit der Versorgung mit Kalium zu tun.
Für das Äugeln spricht, dass der Anbau mit dieser Methode helfen soll, die Knollen gesund zu erhalten. Denn Viren als Überträger von Kartoffelkrankheiten sollen vor allem über das „Fleisch“ in den Keim und in die neuen Knollen wandern. Je weniger Kartoffelfleisch, desto weniger Viren. Ob das so ist, weiß ich nicht.
Soll man also äugeln? Unter diesen Voraussetzungen könnt ihr darüber nachdenken:
- Wenn man zum Pflanzen immer wieder Kartoffeln aus dem eigenen Garten verwendet.
- Wenn man viele Knollen zum Stecken braucht, aber nur wenige hat.
- Wenn man einen zusätzlichen Arbeitsschritt in den Gemüseanbau einbauen will.
Der Kartoffelanbau funktioniert mit und ohne äugeln. Meine allerersten Anbauversuche haben auch keine Wühlmäuse angelockt. Die kamen erst später. Und dann war es ihnen egal, ob die Knollen ganz oder zerteilt waren.
Meine Erkenntnisse mit dem Äugeln von Kartoffeln
Das Äugeln geht einfach und ermöglicht es, aus einer Kartoffel viele zu machen. Ich mache mir diese Arbeit allerdings nicht mehr, wenn ich nicht gerade eine Sorte anbaue, von der ich nur mehr wenige Steckkartoffeln habe. Bei mir kommen ganze Knollen in die Erde.
Viel Freude in Garten und Natur
Sonja
Affiliatelink / Werbelink Transparenzhinweis: Wenn ihr auf den Buchhinweis mit dem Sternchen klickt, landet ihr bei buch7.de. Wenn ihr dort kauft, erhalte ich eine kleine Provsion. Der Preis für das Buch bleibt für euch gleich.
Diese Artikel sind auch interessant:
- Kartoffeln anbauen: Antworten auf 11 häufig gestellte Fragen
- Erfahrungen mit der Kartoffelpyramide
- Überraschende Studienergebnisse zu Mischkultur im Gemüsebeet
Melde dich für den Newsletter an und die Übersicht mit den 11 wichtigsten Anfängergemüsen gibt´s als Geschenk dazu!