Auf die zwei Methoden, mit denen ich neue Gemüsebeete mit einfachen Mitteln und ohne viel Arbeit anlege, bin ich zufällig gestoßen. Ich stelle sie euch hier vor.
Die eine Methode entstand, weil der Komposthaufen wieder einmal übervoll war und ich nicht wusste, wohin mit dem Rasenschnitt. Einen Teil verwende ich zwar zum Mulchen, aber das ganze Gras war dann doch zu viel.
Deshalb habe ich für den Rasenschnitt ein „Zwischenlager“ gesucht. Aus diesem Zwischenlager ist dann ein neues Gemüsebeet geworden.
Außerdem habe ich noch eine zweite Methode, mit der ich ein neues, wühlmaussicheres Gemüsebeet anlege. Beide Methoden erkläre ihr euch hier.
Methode / Idee 1 – Ein neues Gemüsebeet anlegen – Die Methode, wenn man einen Winter warten will und Wühlmäuse kein Problem sind
Ich suchte also für den Rasenschnitt einen Lagerplatz. Er kam an eine Stelle, an der er nicht störte.
Auf dem Grashaufen sammelten sich im Laufe des Jahres neben Rasenschnitt auch noch Gemüsestängel, und essbare Wildpflanzen (die die vorhandenen Gemüsebeete überwuchern wollten).
Dann kam der Winter … Und dann der Frühling …
Und dann war es soweit …
Ich wollte unbedingt Kartoffeln anbauen, hatte aber kein freies Gemüsebeet.
Wo ist Platz, um ein neues Gemüsebeet anzulegen, um darauf Kartoffeln zu pflanzen?
Wo also das Gemüsebeet neu anlegen? Auf welcher Fläche, die nicht mit Blumen, Obstbäumen oder Beerensträuchern belegt ist? Und auf welchem nicht als Insekten- und tierfreundlicher Unterschlupf in Form eines Totholz- oder Steinhaufens genutztem Platz?
Und was mir besonders wichtig ist: Wo ihm Garten habe ich kaum Arbeit damit, wenn ich ein neues Gemüsebeet anlegen will?
Die Lehrmeinung zum Anlegen von Gemüsebeeten sieht das so: Ein Gemüsebeet soll möglichst in Nord-Süd-Richtung liegen. Schatten und Sonne sind ebenfalls zu berücksichtigen und was-weiß-ich-noch-alles.
Ich denke rein praktisch: Wo habe ich ein Plätzchen im Garten? Wo stört mich das Gemüsebeet nicht beim Rasenmähen?
Hier lege ich das neue Gemüsebeet an!
Ich guckte zum Grasschnitthaufen. Warum nicht dort ein kleines Gemüse- und Kartoffelbeet zur Probe anlegen?
Das Gras unter dem Haufen dürfte mangels Licht schon abgestorben sein. Dann brauche ich den Rasen nicht mühevoll ausstechen und keine Graswurzeln beseitigen. Also ein Haufen Arbeit gespart!
Nichts wie ran an die Arbeit! Den Grashaufen schaufelte ich mit der Heugabel weg. Die unteren Schichten waren schon zu Kompost verrottet. Eine dünne Schicht davon ließ ich liegen.
Ah! Was sahen meine Äugelein? Die Wühlmäuse hatten sich unter dem Grashaufen pudelwohl gefühlt. Damit war der Boden erfreulicherweise teilweise schon belüftet und gelockert.
Da der sehr lehmige Boden an dieser Stelle jedoch extrem verdichtet war und viele Steine enthielt, lockerte ich den Boden doch noch mit der Grabgabel.
Steine, die mir beim Lockern mit der Grabgabel entgegen kullerten, nahm ich raus. Große, steinharte Erdklumpen zerschlug ich und zerbröselte sie grob mit den Händen. Das musste genügen. Von wegen feinkrümelige Erde und so!
Ehrlich gesagt glaube ich, dass ich den Boden ohne die Vorarbeit der Wühlmause nicht so locker hinbekommen hätte. Ganz einfach, weil ich mir nicht die Mühe gemacht hätte.
An manchen Stellen bin ich auf die Wurzeln des Sauerkirschbaumes gestoßen. Diese versuchte ich zu schonen. Das war knifflig, denn ich musste um die Wurzeln herumgraben. Okay, ich geb´s zu: Feinwurzeln werden gelitten haben.
Die Beeteinfassung für das neu angelegte Gemüsebeet
Nachdem der Boden für das Gemüsebeet hergerichtet war, verlegte ich einen Rahmen aus Klinkersteinen. Die waren sowieso übrig und vagabundierten im Garten, suchten einen festen Platz.
Die Form des neuen Gemüsebeetes war nicht klassisch rechteckig oder gar mit dem Zollstock ausgemessen, sondern entsprach der Form des Grasschnitthaufens. Ich hatte bloß darauf geachtet, dass ich von drei Seiten überall auf das Beet zugreifen konnte.
Dann noch Erde und Kompost aufgeschüttet und fertig war das neu angelegte Gemüsebeet! Diese erfolgreiche Methode habe ich später neben den Himbeersträuchern wiederholt.
Bei dieser Idee, um ein Gemüsebeet neu anzulegen, gibt es zwei Nachteile:
- Der Grashaufen muss einen Winter lang lagern, bevor man das Beet nutzen kann. Denn es dauert, bis unter dem Haufen die Grasnarbe abgestorben ist.
- Die Wühlmäuse kommen ungehindert an das Gemüse ran.
Ich habe aber auch eine Methode, mit der ich schnell ein wühlmaussicheres Gemüsebeet anlege – ohne Wartezeit.
Methode / Idee 2 – Ein Gemüsebeet neu anlegen – wenn´s schnell gehen soll, man nicht ein Jahr warten will und das Beet wühlmaussicher sein soll
Wie gesagt, die beschriebene Methode funktioniert gut, aber die Wühlmäuse fressen mit. Deshalb bringe ich zwischenzeitlich überall ein Gitter unter den Gemüsebeeten an.
Und damit ich das befestigen kann brauche ich einen Rahmen. Der besteht aus Holz. Das sind die Schritte für das neue Gemüsebeet:
- Einen niedrigen Holzrahmen mit Wühlmausgitter bauen
- Einen Platz für das neue Gemüsebeet wählen, zum Beispiel eine Rasenfläche
- Den Holzrahmen mit dem Gitter auf den Boden legen (die Grasnarbe nicht abtragen – eventuell Höhenunterschiede ausgleichen)
- Als unterste Schicht eine dünne Lage Holz oder Holzhäcksel vom Strauchschnitt in das Beet werfen
- Die nächste Schicht ist eine dünne Schicht Laub und Grassoden (falls vorhanden). Manchmal fallen Grassoden beim Einsetzen neuer Sträucher wie Schlehen, Aroniasträucher oder Kornelkirschen an)
- Dann kommen Erde und Kompost drauf – reichlich dick, damit kein Gras von unten durchwächst
- Bepflanzen!
- Fertig!
Bei dieser Methode ersetzen Holz, Holzhäcksel und Laub den großen Grashaufen von Methode eins. Ich befülle das Gemüsebeet fast wie ein Hochbeet. Dadurch stirbt alles, was darunter ist – bis auf die Wühlmäuse – ab.
Diese Methode unterscheidet sich von der ersten auch dadurch, dass der Grünschnitt nicht einen Winter lang auf der zukünftigen Beetfläche lagern muss. Ich bin also zeitlich total flexibel.
Und es funktioniert! O.k. … die Ausläufer vom Sauerkirschbaum wachsen durch. Und im ersten Jahr baue ich auf solchen Gemüsebeeten keine tief wurzelnden Gemüse wie Pastinaken, Rettiche oder Karotten an. Aber sonst läuft´s gut mit dieser Methode, ein Gemüsebeet neu anzulegen!
Meine Erkenntnisse mit den zwei Methoden, um Gemüsebeete neu anzulegen
Bei dem Beet mit dem Grashaufen hatte ich wegen der Wühlmäuse Bedenken. Und wegen des eigentlich nicht vorschriftmäßig vorbereiteten Bodens auch.
Von wegen Spaten bodentief ausstechen, Graswurzeln und Steine entfernen und was man sonst noch alles an Empfehlungen liest, wenn man ein neues Gemüsebeet anlegen will. Meine einfache Methode hat trotzdem super geklappt!
Beim Gemüsebeet mit dem Holzrahmen habe ich überhaupt nicht darüber nachgedacht, ob es funktionieren könnte. Es ist ja lediglich eine Abwandlung eines hohen Hochbeetes. Deshalb war ich von Anfang an überzeugt, dass es gelingt. Das hat sich bestätigt!
Mit beiden Methoden lässt sich mit wenig Aufwand reichlich Gemüse ernten. Ein neues Gemüsebeet anzulegen ist also herrlich einfach! Es macht sooo viel Freude! Am Liebsten würde ich eine Wiese kaufen, um noch mehr Gemüsebeete anlegen zu können! Ideen hätte ich genug, um noch andere Gemüsebeetformen auszuprobieren!
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