Hochbeet bauen: Welches Material ist geeignet?

Für Hochbeete geeignetes Material: Holz

In diesem Artikel zeige ich euch die Vor- und Nachteile von verschiedenen Materialien, aus denen ihr ein Hochbeet bauen könnt. Außerdem sage ich euch, von welchem Material ich meine, dass es für ein Hochbeet besonders gut geeignet ist.

Welches Material ist für ein Gemüse-Hochbeet im Garten geeignet?

In diesem Artikel liegt der Material-Schwerpunkt auf Holz und Metall. Andere Materialien kommen nur am Rande vor.

1) Hochbeet bauen: Welches Holz ist geeignet?

Hochbeete könnt ihr aus verschiedenen Hölzern bauen. Da stellt sich die Frage: Welches Holz ist gut geeignet?

# Hochbeet aus Lärchenholz

Lärche ist durch ihren langsamen Wuchs und das viele Harz im Baum gut gegen Witterungseinflüsse gerüstet. Unbehandeltes Lärchenholz ist sehr langlebig, hält viele Jahre.

Selbst unter Wasser ist Lärchenhholz sehr beständig. Aber wer stellt sein Hochbeet schon dauerhaft in ein Wasserbecken?

Wir haben Hochbeete aus unbehandelten, dicken Lärchenholz-Brettern. Eins der untersten Bretter, das auf dem Boden auflag, war nach neun Jahren an einer Stelle morsch geworden und die Wühlmäuse hatten dieses Loch gefunden.

Gegen Wühlmäuse hilft nur ein intaktes Hochbeet. Deshalb haben wir es ausgetauscht. Das ist eine Menge Arbeit, kann ich euch sagen.

Dass unser Hochbeet aus diesem doch sehr robusten Holz nur 9 Jahr gehalten hat, lässt sich erklären. Es musste viel aushalten: Wühlmäuse haben außen seitlich Erde angehäufelt, sodass die unterste Brettreihe im Laufe der Jahre schon halb in die Erde eingegraben war, das Holz dadurch kaum mehr abtrocknen konnte.

Staunässe, Dauerfeuchtigkeit durch Schattenwurf von der Wildobsthecke, innen keine Noppenfolie, im Winter monatelang Schnee – das sind alles Sachen, die dem widerstandsfähigsten Holz zusetzen.

Hätten wir damals beim Anlegen des Hochbeetes den Kaninchendraht zum Schutz vor Wühlmäusen nur ein Stück höher gezogen, würde das alte immer noch stehen. Denn die oberen Bretter waren noch in Ordnung.

# Hochbeet aus dem Holz der Fichte

Fichten gehören zur Familie der Kieferngewächse und zu den Weichhölzern. Das Holz der Fichte gilt als mäßig witterungsbeständig. Deshalb wird es als Bauholz in Bereichen eingesetzt, die dem Wetter nicht ausgesetzt sind, zum Beispiel als Dachstuhl.

Das unbehandelte Holz der Fichte hält vor allem dann nicht lange, wenn es direkten Bodenkontakt hat und Nässe ausgesetzt ist. Das trifft auf Hochbeete im Garten zu.

Rechnet damit, dass ihr das Hochbeet aus Fichten-Holz nach ein paar Jahren austauschen müsst, schlimmstenfalls schon nach einem oder zwei Jahren.

Je nachdem, wie das Wetter bei euch so ist und ob ihr innen eine Noppenbahn befestigt. Das mit der Noppenfolie ist allerdings eine andere Geschichte. Dazu ein andermal mehr.

# Hochbeet aus Holz: Douglasie

Die Gewöhnliche Douglasie ist eine aus Nordamerika eingeführte Baumart, die zwar witterungsbeständiger als die Fichte ist, jedoch nicht so langlebig wie die Lärchenholz.

Schiffsdecks und Bahnschwellen werden schon mal aus Douglasienholz gebaut, werden dafür allerdings speziell behandelt. Zumindest ist Douglasie besser haltbar als Fichte.

Naturgarten-Info: In Deutschland gilt die Douglasie als invasiver Neophyt.

# Hochbeet aus dem Holz der Kiefer

Das mäßig wetterfeste Kiefernholz ist nach der Fichte in Deutschland das am häufigsten verarbeitete Industrieholz.

Der Einsatz erfolgt ähnlich wie der von Fichtenholz. Kiefer taugt also nicht für ein Hochbeet, dem eine lange Lebensdauer unter freiem Himmel beschieden sein soll.

# Hochbeet aus dem Holz der Akazie

Akazien gehören zur Familie der Hülsenfrüchtler wie Erbsen, Bohnen oder Erdnüsse. Lustig, oder? Akazien mit Erbsen zu vergleichen. Aber ich weiche ab.

Akazien mögen das mitteleuropäische Klima nicht und deshalb wird Akazienholz importiert. Was bei uns als Akazie angebaut wird, ist die Robinie (Scheinakazie).

Akazien und Robinien sind nicht miteinander verwandt. Die Akazie gehört zur Unterfamilie der Mimosengewächse und die Robinie wiederum zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler. Aber ich schweife schon wieder ab.

Akazie hat eine schlechte Ökobilanz, weil die Transportwege lang sind. Aber das gilt auch für Lärchenholz, wenn es aus Sibirien bis zu uns gekarrt wird.

# Hochbeete aus Palettenrahmen aus Holz

Hochbeete aus Paletten scheinen im ersten Augenblick eine gute Möglichkeit für umweltfreundliches Upcycling zu sein.

Jedoch braucht man eine Innenverkleidung, damit die Erde und anderen Materialien, mit denen das Hochbeet befüllt wird, nicht rausfallen.

Diese Innenverkleidung ist meistens aus Plastik, das in der Umweltbilanz schlecht abschneidet. Und nicht zu vergessen: Mehrfach verwendbare Paletten können mit chemischen Substanzen behandelt oder kontaminiert sein.

Was ist bei Hochbeeten aus Holz noch zu beachten?

Wenn ihr euch für Hochbeete aus Holz entscheidet, schaut, ob das Holz kesseldruckimprägniert ist.

Beim Imprägnier-Prozess werden chemische Holzschutzmittel verwendet, die holzzersetzende Pilze oder Mikroorganismen um die Ecke bringen. Damit sie das Holz eben nicht zersetzen können. Denn wer tot ist kann keinen Schaden mehr anrichten.

Ob das Holz allerdings mit der Kesseldruck-Imprägnierung wirklich länger hält, ist noch die Frage. Ich habe irgendwo gelesen, dass die Imprägnierung nur oberflächlich ist oder die Eindringtiefe von der Art der Behandlung abhängen soll.

Da fällt mir ein: Wir hatten vom Hausbau noch einen vergessenen Holzpflock vom Bauunternehmer rumliegen. Diesen Pflock haben wir als Stütze für einen Obstbaum in die Erde gerammt. Die Stütze war ruck-zuck verrottet. Obwohl sie kesseldruckimprägniert war.

Ihr fragt euch jetzt vielleicht: „Hä? Naturgarten und einen giftigen Holzpflock verwenden? Wie passt das zusammen?“ Zu meiner Ehrenrettung muss ich sagen: Damals waren wir mit den ganzen Gift-Sachen noch nicht so vertraut. Heute kommt uns so was nicht mehr in den Garten.

Zurück zur Kesseldruckimprägnierung. Woran erkennt ihr die Imprägnierung? Im Bau- oder Holzmarkt könnt ihr die Art der Behandlung auf den Etiketten nachlesen oder ihr fragt das Fachpersonal. Außerdem hat ein solchermaßen behandeltes Holz eine grünliche, unnatürliche Farbe.

Vorteile und Nachteile vom Hochbeet aus Holz

Für Hochbeete aus Holz spricht eine Reihe von Vorteilen. Sie sind ein natürliches Produkt und regenerativ. Bei der entsprechenden Holz-Auswahl sind sie langlebig und können (falls nicht mit chemischen Substanzen behandelt) mit einfachen Mitteln recycelt werden, zum Beispiel auf dem Totholzhaufen.

Außerdem bleibt die Temperatur an dem von der Sonne beschienen Rahmen einigermaßen angenehm. Scheint die Sonne im Sommer auf das Hochbeet, wird das Holz zwar warm, aber nicht extrem heiß. Somit fühlen sich die Gemüsewurzeln, die an die Seitenwände stoßen, wohler.

Im Winter wiederum hat ein hölzernes Hochbeet den Vorteil, dass es die Seitenteile wärmt, auf die die Sonnenstrahlen direkt auftreffen. Diese Wärme wird ein Stück weit an die Erde abgegeben, was vorteilhaft ist, wenn ihr Gemüse für die Ernte im Winter gepflanzt habt. Wer freut sich im Winter nicht über warme Füße?

Mit diesem Material könnt ihr zudem eine ganz und gar individuelles Maß umsetzen, das genau in euren Garten passt.

Der Nachteil vom Hochbeet aus Holz ist, dass es nicht für die Ewigkeit gemacht ist. Selbst wenn ihr euch für solche aus witterungsbeständigem Holz entscheidet. Irgendwann kommt die Zeit, zu der das Holz morsch wird und ausgetauscht werden muss. Das ist viel Arbeit.

Ob das Holz immer eine umweltfreundliche Ökobilanz hat, sei dahingestellt. Das Holz kann viele tausend Kilometer gereist sein, bevor es zu euch kommt. Wer weiß schon, aus welchen Ländern Douglasien oder andere Hölzer herangeschafft werden?

2) Hochbeet aus Metall bauen

Hochbeete gibt es nicht nur aus dem Material Holz, sondern auch aus verschiedenen Metallen. Hier folgen ein paar Beispiele.

# Hochbeet aus Metall: Cortenstahl / Edelrost

Cortenstahl bildet eine rostige Patina. Darunter befindet sich eine Legierung, die verhindern soll, dass der Stahl darunter rostet und damit kaputt geht.

Cortenstahl gilt als sehr witterungsbeständig und langlebig, wird deshalb auch in der Architektur für Außenhüllen von Gebäuden verwendet.

# Hochbeet aus Metall: verzinktes Stahlblech

Der Stahl ist mit einer dünnen Schicht Zink versehen, um ihn vor Rost zu schützen. Dabei kann die Zinkschicht selber auch Korrosion ausgesetzt sein. Trotzdem ist das verzinkte Stahlblech noch langlebig.

# Hochbeet aus Metall: Aluminium

Aluminium ist fast unverwüstlich. Jedoch verbraucht die Herstellung sehr viel Energie.

Vorteile und Nachteile von Hochbeeten aus Metall

Ein eindeutiger Vorteil von Metall ist die lange Lebensdauer.

Nachteile gibt es einige mehr: Unter ökologischen Gesichtspunkten ist zu bedenken, dass Betriebe, die Metalle herstellen zu den energieintensiven Betrieben zählen. Wenn außerdem die Kanten nicht ordentlich entgratet (verarbeitet) sind, besteht Verletzungsgefahr.

Scheint die Sonne im Sommer auf die Hochbeete aus Metall, werden die Wände sehr heiß. Den Gemüsewurzeln, die an den Seitenwänden entlang wachsen, gefällt das sicher nicht.

Wer hat im Winter schon einmal mit der bloßen Hand Metall berührt? Brrr. Eine eiskalte Angelegenheit! Dabei wäre um diese Jahreszeit Wärme gefragt, wenn ihr Wintergemüse anbaut.

Ihr könnt euch vom Metallbauer ein selbst entworfenes Hochbeet mit individuellen Maßen anfertigen lassen. Wenn ihr jedoch ein Fertigteil kauft, müsst ihr die Größe nehmen, die der Handel bereitstellt. Und das ist nicht immer die Größe, die ihr gerade braucht.

Bekannte von uns haben Hochbeete aus Metall und sind sehr zufrieden damit. Ich kann mich nicht damit anfreunden.

3) Hochbeet aus Kunststoff

Noch mehr Plastik auf dieser Welt! Da ich weder solche Hochbeete nutze, noch jemand kenne, der oder die sie nutzt, kann ich hier nicht auf (eigene) Erfahrungen zurückgreifen.

Ich kann mir nur Gedanken machen und sage gleich vorneweg: Kunststoffen gegenüber hege ich Vorurteile. Deshalb versuche ich, im Garten immer weniger davon zu gebrauchen.

# Hochbeet aus dem Material WPC

WPC (Wood Plastic Composite, ein Gemisch aus Holz und Plastik) soll sehr witterungsbeständig sein. Hat das schon jemand ausprobiert? Her damit in den Kommentaren.

# Hochbeet aus Kunststoff

Hochbeete werden aus verschiedenen Kunststoffen angeboten, unter anderem aus PE (meistens petrochemischer Ausgangsstoff) und Recycling-Kunststoffen.

Vor- und Nachteile von Hochbeeten aus Kunststoff

Meine Erfahrung mit Plastik / Kunststoff im Garten ist, dass jedes Plastikteil irgendwann kaputt geht, also brüchig wird, sich die Farbe verändert, ausbleicht oder vergilbt. Da kann es noch so dick sein und noch so herrlich als „UV-beständig“ deklariert sein. Bei dieser Aussage gackern ja die Hühner.

Zerbröselt der Kunststoff im Laufe der Zeit unter dem Einfluss von UV-Strahlen? Über die Haltbarkeit der Hochbeete aus Kunststoff kann ich nichts sagen. Aber vielleicht ist hier jemand von den Leser*innen dabei, der / die darüber im Kommentar berichten will?

Außerdem wäre noch die Frage zu klären, ob sich Kunststoffteile während der Nutzungszeit lösen und als kleine Plastikteile in die Erde übergehen? Und diese irgendwann in Nanopartikel zerfallen? Man weiß zwischenzeitlich, dass Pflanzen Plastikteile aufnehmen. Guten Appetit.

Befinden sich Weichmacher oder andere Stoffe im Kunststoff und wenn ja, lösen sich diese im Laufe der Zeit aus dem Hochbeet? Lässt sich das Material an seinem Lebensende umweltfreundlich ohne großen Energieaufwand recyceln? Das bezweifle ich.

Jetzt kommt etwas für die Ästhetik: Den Kunststoffbeeten sieht man an, dass sie aus genau dem Material sind.

Da fällt mir glatt ein Vorteil ein. Kunststoffbeete sind meistens Leichtgewichte und lassen sich über ein Stecksystem schnell zusammenbauen.

Wobei ich mich frage, wie viele Hitze- und Kälteperioden sie aushalten und wie oft man so etwas zusammen- und auseinanderbauen kann, bevor die Steckverbindungen spröde werden und brechen?

Bedenkt auch, dass die Maße des Hochbeetes nicht variabel sind. Sie sind vom Hersteller vorgegeben, selbst wenn die Möglichkeit besteht, mehrere Module miteinander zu verbinden. Trotzdem lassen sich zum Beispiel aus 75 cm Breite keine 90 cm machen.

Ihr seht schon, Kunststoffe gehören nicht zu meinen Lieblingsmaterialien.

4) Ausgefallene Hochbeete

Ausgefallenes Hochbeet: Upcycling-Material Schamott-Steine

Ausgefallene Hochbeete entstehen durch die Marke „Eigenbau“. Diese Hochbeete können langlebig sein und werden oft – aber nicht immer – aus Restbeständen gebaut. Upcycling eben. Solches Material wird gerne in der Permakultur verwendet. Dazu gehören unter anderem:

  • Ziegelsteine
  • Dachziegel – vielleicht hat euer*e Nachbar*in welche übrig?
  • Feldsteine
  • Klinkersteine
  • Pflanzringe
  • Gabionen – die teurere Variante der Naturstein-Variante
  • Steine vom Steinbruch
  • Holzbalken
  • Alte Bahnschwellen (lieber nicht, wenn sie beispielsweise mit Teer behandelt sind)
  • Ausgediente Schubkarren
  • ausgemusterte Badewannen
  • Beton
  • Weidenzäune
  • Ringe aus Schamott-Steinen
  • gemauerte Hochbeete

Die Hochbeete werden meistens nach eigenen Ideen und Maßen gebaut und sind bis auf wenige Ausnahmen extrem langlebig, praktisch unverwüstlich. Wenn ich mir mal die Zeit nehme, baue ich aus unseren restlichen Klinkersteinen auch so ein Beet.

Was ist besser? Ein Hochbeet aus Metall oder Holz?

Welches Material für ein Hochbeet besser geeignet ist, lässt sich so nicht sagen. Es ist ein persönliches Abwägen zwischen den jeweiligen Vor- und Nachteilen. Da muss man einfach überlegen, was einem wichtiger ist.

Zusatz-Tipp: Wenn ihr euer Hochbeet aus Holz selber bauen wollt, holt das Holz vom örtlichen Sägewerk. Da bekommt ihr das Baumaterial viel günstiger als im Baumarkt und auch noch auf die von euch gewünschten Maße zugeschnitten.

Meine Erkenntnisse mit Hochbeeten und dem richtigen Material

Wir haben uns aus verschiedenen Gründen von Anfang an für Hochbeete aus unbehandeltem Lärchenholz entschieden und bleiben dabei. Denn ich bin der Meinung, dass das unter Berücksichtigung der Vor- und Nachteile das beste Material ist.

Hochbeete aus Holz stammen zumindest aus regenerativen Quellen und sind auch optisch etwas „Natürliches“. Ich bevorzuge natürliche, langlebige Materialien, deren ökologischer Fußabdruck für mich noch irgendwie vertretbar ist.

Unter dem Aspekt der „kurzen Wege“ wäre zwar Fichtenholz für uns günstig, weil in unserer Gegend genügend Fichten wachsen. Jedoch will ich das Hochbeet nicht alle zwei, drei Jahre neu aufbauen müssen. Deshalb bleibt es also bei Brettern aus Lärchenholz.

Viel Freude in Garten und Natur

Sonja


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